Endlich wieder nicht im Zelt, sondern im Radialsystem V – die Show von Esther Perbandt zur Berliner Fashionweek.

Jede Saison einen neuen Ausdruck finden – gar nicht so einfach. Eine sehr intensive und dabei moderne Art der kunstvollen Kommunikation ist Tanz.

Schon in den Zwanziger Jahren war moderner Ausdruckstanz cool, Pina Buasch revolutionierte das Ganze und nun entdeckt man Tanz in Musikvideos neu: kein albernes Arschgewackel oder Boopsgeschüttel – nein, emotionaler und dabei ruhiger Tanz.

Dass Kunst und Mode gerne Hand in Hand gehen, oder es eigentlich sollten, darauf versteht sich Esther Perbandt bestens. In ihrer aktuellen Kollektion stellt sie vier Tänzer auf die Bühne im  Radialsystem V. Ruhe. Bedeckt von breit gewebten Tüchern bewegen sie sich langsam zu einem Mix aus Klassik und elektronischen Klängen. Der DJ steht daneben, die Fotografenmeute mitten mit auf der Bühne. Unter den quadratischen Tüchern werden Overalls, die wie Anzüge geschnitten sind sichtbar.

Black & White

Rechts und links tauchen Modells auf. Das spätere Party-Motto, Black & White, zieht sich als roter Faden durch die Kollektion. Ebenso klassisch und doch modern präsentieren sich die Looks. Blazer, Sakkos, Hemden und Hosen zelebrieren die hohe Schneiderkunst. Von meinem ungelogen perfekten Platz lassen sich aufwendig und sauber gearbeitete Paspeltaschen, Reverskrägen und Hosenbünde erkennen. Solch penible Details sieht man selten und vor allem in dieser Form. Damit es nicht langweilig wird, gesellen sich Asymmetrien, offene Kanten und unzählige aufgesteppte Bänder dazu.

Breite Krägen, weit schwingende Röcke, schmale Taillen, die Culotte (auch für den Herren), Strick, lange Tuniken und immer wieder Asymmetrien ziehen sich durch die Kollektion und machen Lust den hoffentlich bald kommenden Sommer zu überspringen, dass man die Sachen nur möglichst schnell haben kann.

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