In diesem Januar sollte alles anders sein in Berlin. Neue Konzepte, neue Locations…. so zeigt sich die neue Fashion Week.

Viele Modeschaffende erwarteten die Fashion Week mit einer Portion Skepsis. Letzten Sommer noch verkündete Mercedes Benz als Sponsor auszusteigen, dann wieder nicht… . Auch in anderen Ländern hat sich der Autohersteller als Geldgeber zurückgezogen. Was also sollte aus der Fashion Week werden? Sollten die skeptischen Stimmen, die bereits seit dem erzwungenen Umzug ins Erika Hess Eisstadion munkelten, dass Berlin gestorben sei, recht behalten? Wo soll es hinführen, wenn einer angeblichen Kultur-Metropole wie Berlin Fussball wichtiger ist, als die Mode?

Stirbt Berlin?

Diese Fragen musste man sich unweigerlich stellen. Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn alles so leicht vorhersagbar wäre. Zugegeben, ein geschichtsträchtiger Ort, wie das Kaufhaus Jandorf hätte eine perfekte Location sein können. Doch dort, wo hi und da noch Überreste des alten Glamours funkeln, überwogen die Minuspunkte: Nicht vorhandene Parkplätze, geschweige denn eine Haltezone, der Rote Teppich quasi auf dem Gehweg sowie ein unpraktischer Catwalk mit dem Publikum auf Bierbänken ließen die anfängliche Fourore schnell verklingen.

Oder erwacht es wieder?

Nun denn, plötzlich war Mercedes Benz wieder am Start, jedoch mit einer abgespackten Version. Nur 10 Shows sollte es geben. Zusätzlich kündigte man jedoch den Berliner Salon als edle Modelocation an. Der Name erinnerte an die alte Hochzeit der Berliner Mode und ließ hoffen.
Die Offizielle Seite der Fashion Week gab News nur spärlich preis. Der Informationsfluss drohte zu stagnieren. Als Fachbesucher war ich etwas irritiert, was denn überhaupt passieren sollte.

MBFW im E-Werk

Mercedes Benz wählte das E-Werk als neue Location und ganz ehrlich: Abgesehen von einer schlechten Ausschilderung zeigte sich der neue Ort als vortreffliche Wahl. Viel Platz davor, innen ausreichend Bewegungsraum und vor allem im Showbereich wieder eine vernünftige Bestuhlung. Vorbei die Zeiten von peinlichen Bierbänken im Kaufhaus Jandorf.

Der Berliner Salon

Der Berliner Salon präsentierte renommierte deutsche Designer, wie Schumacher, Calliste, Talbot Runhof und Patrick Mohr. Teilweise zeigten diese ebenfalls im E-Werk. Der Berliner Salon fungiert eher als Agentur und Showroom für deutsches Design.
Am Dienstag lud man zu einer Gruppenpräsentation. Beinahe fühlte ich mich wie in den Galeries Lafayette: Ausgewählte Kollektionsteile der einzelnen Modedesigner wurden grazil inszeniert. Dazwischen fand sich erlesenes Interieur- und Produktdesign. Am Mittwoch und Donnerstag folgten Défilés und Präsentationen.
Das geschichtsträchtige Gebäude tut sein übriges und lässt diese Location zu einem echten Highlight erstrahlen.

Geheimtipp: Side Events

Schon immer gab es auf der Fashion Week unzählige Side-Events. Aufgrund der neuen Struktur bekamen diese starken Zuwachs und lassen Berlin in Sachen Mode wieder mehr zu dem werden, was es einmal war: ein kleiner Geheimtipp. Wir verirrten uns sozusagen in den Secret Garden. In dem ehemaligen Tanztheater der 20er lud Schumacher zu einem Meet & Greet ein. Inmitten der nostalgischen Hallen inszenierte die Mannheimer Designerin ihre Kollektion.

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