Ein paar neue Gesichter gibt es in diesem Jahr auf der Fashionweek. Dazu zählen auch Zukker.
Das Quartett aus Halle hat sich nachhaltiger Mode verschrieben, was in diesem Fall auch heißt, dass man in Deutschland produziert. Mehr war mir nicht bekannt, also mal schauen …
Eine angenehm lässige Kollektion mit leichten Streetwear-Einflüssen bekam ich zu sehen.
Farblich in Schwarz, Grau und grellem Gelb gehalten, sind die Teile trotz aller Lässigkeit irgendwie feminin. Lange Marlene-Hosen mit Bundfalten, schmale Tunika-artige Kleider wechseln sich mit ausgestellten Röcken und kurzen Jacken mit sehr weiten Ärmeln ab.
Aufgeruckte breite Streifen stehen für den sportlichen Ansatz von Zukker. Sie ziehen sich dezent und doch wie ein roter Faden durch die Kollektion.
Einen kleinen Kotrastpunkt bieten ein Rock und ein Mantel-Kleid mit rautenförmig angeordneten Knöpfen, die wahlweise an ein Chesterfield-Sofa oder eine Wäschetruhe aus den Siebziger Jahren erinnern. Zu letzterer Version passen dann zumindest stilistisch auch ein Mantel aus Kunstfell und ein plüschiges Teddybär-Ensemble, die sich zwar geschmacklich meinen Vorstellungen entziehen, aber irgendwie witzig sind.
Insgesamt komme ich mir vor, als ob ich eine ebensolche alte magische Wäschkiste öffne. In ihr entdecke ich eine alte Plattensammlung von Marlene Dietrich einegwickelt in ein paar echt coole Skater-Klamotten.
Fazit
Zukker dürfte man als typisch deutsch oder berlinerisch einordnen, weil clean, modern aber nicht zu abgefahren und somit tragbar. Hoffentlich bekommen wir im Sommer mehr zu sehen.
Bilder: © Mercedes-Banz Fashion